Nach übereinstimmenden Aussagen von mehreren Zeitzeugen die den Meister in seiner Werkstatt regelmäßig aufsuchten, hat Artur Lang immer eine Kleinserie von baugleichen Gitarren angefertigt, wobei 6 Stück die Regel waren. Unterschiede gab es nur in der Auswahl des Bindings, der Hardware und der Lackierung.
Die Durchlaufzeit einer kompletten Charge dauerte etwa 6 bis 7 Wochen.
Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung des Zeitaufwands für Service, Administration und Akquisition wurde eine maximale Jahresproduktion von 35 Gitarren ermittelt.
Im nächsten Schritt wurde eine Produktabsatzkurve generiert, die den Anstieg und den Rückgang der Produktion über den gesamten Zeitraum berücksichtigt.
Die Ergebnisse der Produktabsatzkurve in Tabellenform:
Nachfolgend die Kopie eines Briefes von Artur Lang über seine gesundheitliche Situation
Bild: Briefkopie Quelle: HR
PROSPEKTE UND PREISLISTEN
PROSPEKT LANG
PROSPEKT KLIER
Bilder: Prospekt Klier Quelle: Stefan Lob
PROSPEKT PRÄMUS
VERTREIBER VON LANG-GITARREN
LANG – GITARREN ON STAGE
An dieser Stelle gibt es Bilder und Infos darüber, in welchen Bands und von welchen Musikern LANG-Gitarren, in der Vergangenheit und in der Gegenwart, gespielt werden.
BANDS – ORCHESTER
MUSIKER – INTERPRETEN
AUDIOS MIT LANG-GITARREN
Beurer-DreamALittleDream
Beurer-Somewhere
Beurer-There Will Never Be Another You
Martin Kemmler
VIDEOS MIT LANG-GITARREN
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Arthur Lang archtop guitar unplugged
Arthur Lang archtop guitar w. DeArmond 1100
Duo Jazz Cuvée Live Snippets
Lang 1952
Artur Lang archtop guitar from 1958 presented by Vintage-Guitar Oldenburg and Martin Flindt
2. Artur Lang archtop Gitarre www.germanjazzguitars.de
Um einen Überblick über die immense Vielfalt der von Artur Lang gebauten Instrumente zu bekommen, ist es sinnvoll und notwendig, diese in Modellgruppen einzuordnen. Die Einteilung dient zur Identifikation und zeitlichen Zuordnung und gibt darüber hinaus Aufschluss über die Entwicklungsgeschichte.
Die Systematik der Zuordnung wurde entwickelt anhand der Daten von über 300 Lang-Exponaten.
Die Typenbezeichnungen von Katalogen der Vertreiber wurden übernommen. Bedingt durch die unzähligen Konstruktions und Ausführungsvarianten gibt es Grenzfälle und Überschneidungen. Über einige davon wird in der Rubrik Sondermodelle berichtet
ZUPFINSTRUMENTE
KZG – Konzertgitarre
Bild 1: Katalog / Quelle: HR
Basisdaten:
Gesamtlänge 97,5 cm
Breite großer Bug 38 cm
Breite kleiner Bug 30 cm
Taille 25 cm
Korpuslänge 49 cm
Zargenhöhe 10 cm
Mensur 63 cm
Anz. Der Bünde 19
Gesamtgewicht ca.1600 gr
WAG – Wappengitarre
Basisdaten:
Anzahl der Saiten 11 + 6
Breite großer Bug 45 cm
Gesamtlänge 126 cm
Zargenhöhe 9 cm
Anz. Der Bünde 22
KOG –Kontragitarre
Dieses Modell gibt es in 3 verschiedenen Varianten der Kopfplatte:
Basisdaten:
Anzahl der Saiten 9 + 6
Gesamtlänge 115 cm
Breite großer Bug 41 cm
Breite kleiner Bug 32,5 cm
Taille 25,5 cm
Korpuslänge 48 cm
Zargenhöhe 7 bis 8,5 cm
Mensur 63 cm
Anz. Der Bünde 20/21
Gewicht ca 2900 gr
KOB – Kontrabass
Bild: KOB Quelle: HR
SCHLAGGITARREN – KORPUS KLEIN – OHNE CUTAWAY
Die ersten Schlaggitarren waren ohne Cutaway mit einer Korpusbreite von 42,5 cm, wobei der Hals und die Kopfplatte eine enge Verwandtschaft mit den Schwestern aus dem klassischen Bereich aufweisen.
Griffbretteinlagen 5 Balken aus Perloid (selten Dots)
Anzahl Binding Decke/Boden 8/1
Anzahl Schalllochbinding 1/2
Zargenbinding nein
Saitenhalter V-Form, graviert
Steg Ebenholz, verstellbar
Schlagbrett Standard lang
Lackierung natur / redsunburst
Von diesem Modell wurden wenige Exemplare mit dem Logo Mastro Arturo an Zöphel geliefert.
KOS – Mastro Arturo
KOL – Noncut Luxus
lder: KOL Quelle: HR
Die Spezifikation entspricht dem Modell KOS mit folgenden Attributen:
Halssperrung 7-fach
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteinlagen 6 parallelogrammförmige Einlagen aus Perlmutt
Bundmarken 5 Stück, kreisförmig
Kopfplattenlogo Perlmutt
SCHLAGGITARREN KORPUS KLEIN MIT CUTAWAY
KNF – Modell Standard mit flachem Cutaway
Die Spezifikation entspricht dem Modell KOS mit folgenden Attributen:
Schalllöcher sichelförmig
Halssperrung 7-fach
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteilagen Dots
Saitenhalter ABM Jazz
Schlagbrettform Standard
KNS – Modell Standard mit normalem Cutaway
Die Spezifikation entspricht dem Modell KNF mit folgenden Attributen:
Cutaway Normal
Halssperrung 5-fach
Griffbretteinlagen balkenförmig aus Perloid
Mechaniken Band, offen
Saitenhalter ABM Jazz
Schlagbrettform Standard
KNL – Modell Luxus mit normalem Cutaway
Die Spezifikation entspricht dem Modell KOS mit folgenden Attributen:
Schalllöcher geteilt
Bodenbinding mehrfach
Zargenbinding 2-fach
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteinlagen parallelogrammförmig, aus Perlmutt
Bundmarken kreisförmig
Kopfplattenauflage Metallplatte, graviert
Mechaniken Einzeln, offen
Die Komponenten dieser Gitarre stammen aus der Werkstatt von Artur Lang.
Eine Aussage darüber, ob der Korpus in Einzelteilen oder komplett von Lang geliefert wurde, ist anhand der Bilder nicht möglich. Dazu wäre ein Blick ins Innere erforderlich.
Gustav Glassl hat diese Gitarre konfektioniert, lackiert und an die Firma Hopf geliefert.
Die etwas größere, gravierte Kopfplatte hat dieselben Abmessungen wie jene von der HOPF 320L.
Die 64er Mensur, die rote Griffbretteinlage aus Plastik im zwölften Bund, Einzelmechaniken mit Butterfly-Wirbeln, sowie der Saitenhalter von ABM, sind typische Merkmale von Gustav Glassl.
Bislang existieren keine Unterlagen über ein derartiges von Artur Lang geliefertes Modell.
ÖKO – MODELLE – KORPUS KLEIN
Diese Instrumentenreihe entwickelte Artur Lang, Mitte der 60er Jahre, unter folgenden Prämissen:
Günstiges Preis-Leistungsverhältnis
Bauart und Korpusabmessungen auf Basis des Modells KNS
Halskonstruktion geeignet für moderne Spieltechnik
Geringe Anfälligkeit gegen Feedback
Das Konzept unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von den übrigen Modellen. Auffälligstes Merkmal ist die, für LANG-Verhältnisse, starke Halskonizität, die den Spielern das nötige Spacing für Fingerpicking-Style bietet. Die massiven, gepressten Decken und Böden, in Verbindung mit der handlichen Korpusgröße, ermöglichen niedrigere Herstellungskosten. Weitere kostensenkende Maßnahmen sind der Verzicht auf das Binding an der Kopflatte und auf der Zarge, ein einfacherer Saitenhalter ohne Gravur, sowie kreisrunde Einlagen im Griffbrett.
Die Gitarren bestechen durch ein hervorragendes Klangverhalten und komfortables Handling.
In Verbindung mit einem günstigen Kaufpreis, bieten diese Instrumente eine ökonomische Alternative zu den großen Modellen, die kompomisslos für den akustischen Einsatz in Bigbands konzipiert sind.
Von dieser Baureihe gibt es 2 Varianten
OES – Standardmodell
Spezifikation wie NON-CUT-Modell KOS mit folgenden Attributen:
Cutaway Normal
Decke Fichte massiv, gepresst
Boden Ahorn massiv, gepresst
Schalllochformen Sichel und F, Länge 190mm
Halssperrung 7-fach
Volute mit oder ohne
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteinlagen in 6 Bünden, kreisförmig, Perlmutt
Mensur (cm) 63
Kopfplattenbinding nein
Mechaniken Band, offen
Saitenhalter ABM-Jazz ohne Gravur
Schlagbrettform Standard (selten Niere
Halsverstärkung Metallschiene oder Trussrod“
OEL – Luxusmodell
Spezifikation wie OES, mit folgenden Attributen:
Bodenbinding 1-oder 8-fach
Zargenbinding 2-fach
Halsverstärkung Trussrod
Kopfplattenbinding 1-fach
Kopfplattenlogo Perlmutt
Griffbretteinlagen parallelogrammförmig, Perlmutt
Mechaniken einzeln, offen oder gekapselt
Saitenhalter V-Form mit Gravur
SCHLAGGITARREN MIT TIEFEM CUTAWAY
Bild: Werkstatt Breitenau Quelle: HR
Es war das Jahr 1950-51 als Artur Lang in Kontakt kam mit Gustav Glassl, einem etwas jüngeren Kollegen, den dasselbe Schicksal nach Tennenlohe verschlagen hatte. Gustav Glassl, geboren 1923 in Schönbach, erlernte von 1937 bis 1940 das Gitarrenbauerhandwerk bei Franz Hirsch in Schönbach. Nach dem Krieg arbeitete er, bis zum Beginn seiner Selbstständigkeit im Jahre 1950, bei Arnold Hoyer. Über seinen Lehrmeister hatte Gustav Glassl Kenntnis über alle Details der ersten deutschen Jazzgitarre mit Cutaway.
Artur Lang hatte in Garmisch Partenkirchen kurze Zeit vorher mit dem Bau von Zupfinstrumenten begonnen und verfügte bereits über Prototypen von Schlaggitarren ohne Cutaway. Nun bekam er von Gustav Glassl ausführliche Informationen über das neue Modell mit tiefem Ausschnitt.
Dieses fortschrittliche Konzept hat AL als Grundlage für den Bau seiner Schlaggitarren übernommen. Als Gegenleistung fertigte er fortan Hälse für Gustav Glassl, der als spezialisierter Korpusbauer (Schachtelmacher) diese Komponenten stets von verschiedenen Herstellern zugeliefert bekam.
Die geschäftliche und persönliche Beziehung zwischen den beiden Gitarrenbaumeistern war zeitlebends sehr eng und freundschaftlich. Ein Beweis dafür ist, dass GG das später von Lang entwickelte Modell mit großem Korpus und flachem Cutaway kopieren und vermarkten durfte.
Die ersten neuen Schlaggitarren aus der Wekstatt von Lang hatten tropfenförmige Schalllöcher und sahen dem Original von ROGER noch zum Verwechseln ähnlich.
Bereits zum Ende des Jahres 1951 wurden die ersten Gitarren mit tiefem Cutaway an Interessenten in der näheren Umgebung verkauft. In Windeseile verbreitete sich unter den zahlreichen Musikern die Kunde über die hervorragende Bespielbarkeit und den sagenhaften Klang der Lang-Gitarren und alle wollten so ein Instrument haben. Aufgrund dieses Erfolgs beschloss AL, im Jahre 1952, sich ausschließlich dem Bau von Schlaggitarren zuzuwenden.
Der Absatz boomte. Um der gestiegenen Nachfrage Herr zu werden wurden die Instrumente in Kleinserie gebaut. Eine Serie umfasste immer 3 bis 6 baugleiche Modelle, was eine erhebliche Verkürzung der Bauzeit zur Folge hatte. Den Extrawünschen der Kunden wurde dabei, in vorgegebenem Rahmen, Rechnung getragen. Dieses Herstellungsprinzip behielt AL über den gesamten Zeitraum seines Schaffens bei.
Zeitgleich gab es Anfragen von Musikhäusern die das Erfolgsmodell in ihr Verkaufsprogramm aufnehmen wollten. So entwickelte Artur Lang, exklusiv für verschiedene Vertreiber, spezifische Varianten mit geringfügigen Abweichungen vom Grundmodell.
Die frühen Gitarren besitzen im Korpusinneren ein eingeklebtes Label mit dem Firmenlogo und einen oder mehrere Brandstempel. Das Label und die Brandstempel verschwanden nach kurzer Zeit.
Um eine Zuordnung vornehmen zu können wurden die Modellgruppen in zwei Bereiche unterteilt:
STANDARD — Modelle mit Grundausstattung
LUXUS — Modelle mit gehobener Ausstattung
Dabei wurde als wichtiges Kriterium die Form der Schalllöcher und die spezifische Art der Ausführungsvarianten zugrunde gelegt. Eine exakte Abgrenzung der Bereiche ist leider nicht möglich, sodass es vereinzelt zu Überschneidungen kommen kann.
Die Zuordnung ist das Ergebnis der Auswertung der Daten von ca. 50 Exponaten.
TIEFCUTAWAY- MODELLE LANG
Entwicklungsmodelle
Entwicklungsmodell 1, Quelle: HR
Bei den Entwicklungsmodellen ist eine Zuordnung in eine Modellgruppe nicht möglich.
TLS – Tiefcut Lang Standard
Basisdaten TLS:
Cutaway Normal, tief
Hals-Korpusübergang Ende 14. Bund
Mensur 62,5 cm
Korpusbreite großer Bug 42,5-43 cm
Korpusbreite kleiner Bug 31 cm
Taille 27,5 cm
Korpuslänge 53 cm
Zargenhöhe 8,5-9 cm
Schalllöcher Sichelform (selten geteilte Löcher)
Halsbefestigung geleimt
Halssperrung 3-fach (selten 7-fach
Halsfußform parallel
Halsfußprofil kreisförmig oder ballig
Kopfplatte einstückig, mit Volute (selten ohne)
Kopfplattenform unsymmetrisch
Kopfplattenauflage Ebenholz
Kopfplattenbinding einfach
Kopfplattenlogo Perloid
Griffbrett Palisander
Griffbretteinlagen 5 Balken aus Perloid, der letzte im 12. Bund
Griffbrettbinding einfach
Bundmarken keine
Deckenbinding 8-fach
Bodenbinding einfach (selten 4-fach)
Schallloch-Binding einfach
Zargenbinding nein
Mechaniken Band, offen, mit 6mm Wellen
Saitenhalter V-Form
Schlagbrett Nierenform
Lackierung natur, redsunburst
Eine exakte Einstufung der Gitarren aufgrund der Schallochform ist bei dieser Modellgruppe nicht möglich.
TLL – Tiefcut Lang Luxus
Die Spezifikation entspricht dem TLS-Modell mit folgenden Attributen:
Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Kontakt zu Lang über Gustav Glassl zustande kam, der Alosa seit seiner Selbstständigkeit belieferte.
Auffälligstes Merkmal der Exponate ist die unsymmetrische Kopfplattenauflage aus Plastik, ohne Logo, mit keilförmiger Einlage.
Das nachfolgend abgebildete frühe Modell ist ein Beispiel für die konstante Entwicklung der Marke ALOSA. Die Gitarre ist eine der ersten die an die Firma Sandner geliefert wurde. Sie besitzt noch ein Label und einen Brandstempel in ihrem Inneren. Das eingravierte Logo im Saitenhalter gab es zu diesem Zeitpunkt ebensowenig wie die ausgerundeten Schalllochenden.
Aus dem Ursprungsmodell wurden 2 Varianten generiert:
TAS – Alosa Standard
Die Spezifikation entspricht dem TLS-Modell mit folgenden Attributen:
Bodenbinding 8-fach
Kopfplatte unsymmetrisch, angeschäftet oder einstückig
Kopfplattenauflage Plastik mit Alosa-Design, ohne Logo
Halssperrung 7-fach
Halsfußform konisch
Halsfußprofil spitzballig
Halsbefestigung geschraubt
Volute ja oder nein
Griffbrett Ebenholz, 2-lagig
Griffbretteinlagen 6 Balken aus Plastik, weiss; die letzte im 17. Bund
Mechaniken Band, offen, mit 6-oder 10mm-Wellen
TAL – Alosa Luxus
Die Spezifikation entspricht dem TAS-Modell mit folgenden Attributen:
Schalllöcher geteilt
Zargenbinding 2-fach
Kopfplatte asymmetrisch, angeschäftet (selten einstückig), ohne Volute
Griffbrett 2-lagig mit Einfachbinding
Kopfplattenauflage Plastik ohne Logo (selten Ebenholz mit Logo)
Kopfplattenbinding 4-fach (selten 2-fach)
Griffbretteinlagen 6 Stück, parallelogrammförmig aus Perlmutt
Bundmarken 5 Stück, kreisförmig
Mechaniken Band-oder Einzelmechaniken, versenkt, mit 10mm Wellen
Saitenhalter V-oder Harfenform mit eingraviertem Logo
Die MASTRO ARTURO wurde für die Firma Zöphel in Aschaffenburg designed.
Dessen Inhaber, Walter Zöphel, war ein Freund von Hans Brauns, von Musik Schmid in Frankfurt, welcher den Kontakt zu Lang herstellte.
Es gibt 2 Varianten mit folgenden Merkmalen
TMS – Mastro Arturo Standard
Die Spezifikation entspricht dem TLS-Modell mit folgenden Attributen:
Kopfplattenauflage Ebenholz, mit Logo aus Plastik
Kopfplattenbinding 3-fach (selten 1-fach)
Halsbefestigung geleimt (selten geschraubt)
Halsfußform konisch oder parallel
Halsfußprofil spitz oder ballig
Griffbrett erst Ebenholz, später Palisander
Griffbretteinlagen 6 oder 5, aus Perlmutt oder Plastik
Saitenhalter Harfe oder V-Form
Schlagplatte Niere (selten Tropfenform)
Lackierung redsunburst oder schwarz mit hellen Zargen
TML – Mastro Arturo Luxus
Die Spezifikation entspricht dem TMS-Modell mit folgenden Attributen:
geteilte Schalllöcher
2-faches Zargenbinding
Halssperrung 7-fach
Ebenholzgriffbrett 2-lagig mit seitlichen, kreisförmigen Bundmarken
Ebenholzkopfplatte mit Logo in Perlmutt
6 parallelogrammförmige Griffbretteilagen aus Perlmutt, die letzte im 15. Bund
Einzelmechaniken standardmäßig, teilweise versenkt
TP – MODELL PRÄMUS
Die Spezifikation für dieses Modell wurden 1952 von Artur Lang, zusammen mit Friedrich Brauns, dem früheren Inhaber des renommierten Musikgeschäfts Schmidt in Frankfurt, festgelegt. Der Name PRÄMUS ist die Abkürzung von „Präzisions Musikinstrumente“.
Das Modell gab es nur in einer Ausführung.
Die PRÄMUS-Modelle kamen im Jahr 1953 auf den Markt. Das Musikhaus soll um die 50 Instrumente verkauft haben. Alle über Schmidt vertriebenen Gitarren waren mit einem Metallschild versehen, das mit 2 Nagelstiften an der der Kopfplatte befestigt war.
Im Liefervertrag war vereinbart, dass Artur Lang Instrumente mit diesem Namen und Design, aber ohne Firmenschild, auch direkt vermarkten durfte.
Daten des Modells:
Korpusabmessungen wie TLS
geteilte Schalllöcher
Schalllöcher um ca. 5mm breiter als bei den übrigen Modellen
Zargenbinding 3-fach (selten 2-fach)
Hals geschraubt
Halsverstärkung anfangs ohne, dann mit Stahlschiene
Halsfußform konisch, mit spitzballigem Halsfußprofil
Ebenholzgriffbrett 2-lagig
3-4 rechteckige Bundmarken aus Perlmutt
Griffbretteinlagen in Parallelogrammform aus Perlmutt, die letzte im 17. Bund
Kopfplatte mit spitzer Form, an den Hals angeschäftet, ohne Volute
Kopfplattenauflage aus Metall, graviert, mit Prämus-Logo
Furnierplatte auf Kopfplattenunterseite mit eingelassenen Mechaniken
offene Einzelmechaniken mit Galalithwellen, ohne Einschlaghülsen
Ebenholzsteg mit stufenförmigem Unterteil – Eigenanfertigung (selten Tellersteg)
Saitenhalter in Harfenform, ohne Gravur
Schlagbrett in Nierenform
Lackierung: redsunburst, schwarz oder natur
Das Modell blieb, mit Ausnahme der Schalllochkorrektur und der Halsverstärkung, über die gesamte Laufzeit nahezu unverändert.
Entwicklungsschritte bei den T- Modellen über einen Zeitraum von ungefähr 5 Jahren:
tropfenförmige Schalllöcher entfallen
Bodenmittenspan entfällt
Formänderung des sichelförmiges Schalllochs
spitze Ecken in den sichelförmigen Tonlöchern ausgerundet
Label und Brandstempel im Korpusinneren entfallen
Grössenänderung der geteilten Schalllöcher
Einbau einer Halsverstärkungsschiene
Verlagerung der seitlichen Bundmarken in das Griffbrettbinding
Konische Halszunge unter dem Griffbrettende
Änderung der Halsfußform und des Halsfußprofils
Steg als Zukaufteil
Änderung der Schlagplattenform, inklusive Befestigung
Die Auflistung und Zuordnung der einzelnen Ausführungsmerkmale für die jeweiligen Modelle erfolgte auf Wunsch der Vertreiber, die für ihre Kataloge und Preislisten Unterscheidungsmerkmale benötigten. Auch private Kunden von Lang hatten in begrenztem Umfang die Möglichkeit, Varianten in der Ausstattung selbst zu bestimmen.
Gleiche Modelle sind nicht immer exakt identisch untereinander. Die Gründe dafür sind den speziellen Wünschen der Kunden sowie konstruktions- und fertigungsbedingten Änderungen geschuldet.
Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die unterschiedliche Ausstattung der verschiedenen Modelle.
SCHLAGGITARREN MIT GROSSEM KORPUS
Angeregt durch die Wünsche seiner Spielerkunden hatte es sich Artur Lang zur Aufgabe gemacht, eine Schlaggitarre zu entwickeln, deren akustische Eigenschaften, gepaart mit einer optimalen Bespielbarkeit, neue Maßstäbe setzen sollte.
Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen.
Es bietet das Optimum hinsichtlich akustischer Präsenz und Handling.
Die Gitarristen bekannter Bigbands und Tanzorchester spielten vorzugsweise die Modelle dieser Baureihe.
In der ersten Zeit nach der Produkteinführung hat AL eine ganze Anzahl von Änderungen vorgenommen.
Der Einfachheit halber wurde für alle Instrumente mit flachem Cutaway der Begriff „Vorserie“ eingeführt.
Die Serie beginnt ab Einführung des venezianischen Cutaways.
ENTWICKLUNGSMODELL MIT GROSSEM KORPUS
Die nachfolgende Gitarre ist das Urmodell aller nachfolgenden Modelle mit großem Korpus. Sie befindet sich in absolut originalem Zustand und besitzt im Inneren 2 Brandstempel und eine handschriftliche Datumsangabe vom Dezember 1954.
Der eingeschraubte Hals, mit 21 Bünden und konischem Halsfuß, stammt noch vom TP-Modell.
Das voluminöse Schlagbrett aus Zelluloid ist nur auf den allerersten Exemplaren zu finden.
Interessant ist der von AL angefertigte Hals-Tonabnehmer. Das Unikat, das heute noch im Einsatz ist, besteht aus einer U-Stahl-Schiene mit eingeklebtem Pertinax-Gehäuse, in das eine Spule mit Magneten verschiedener Höhe mit Kerzenwachs eingegossen ist.
Die Höhenverstellung des Stegs wurde erst im Zuge der Restaurierung implementiert.
STD0 – VORSERIENMODELL STANDARD
Daten des Modells:
Cutaway flach
Gesamtgewicht ohne PU: 2800-3000 Gramm
Hals-Korpusübergang Ende 14. Bund
Mensur 63cm
Korpusbreite großer Bug 43,5-44cm
Korpusbreite kleiner Bug 32-32,5cm
Taille 27,5-28cm
Korpuslänge 53,5-54cm
Zargenhöhe 7,5-9,5cm
Deckenbinding 8/9-fach
Bodenbinding einfach
Schalllöcher sichelförmig mit 1-fach-Binding
Halsbefestigung geleimt
Halssperrung 5/7-fach
Halsverstärkung Stahlschiene
Halsbreite am Sattel 43-45mm
Halsbinding 1-fach (selten 4-fach)
Anzahl der Bünde 22
Halsfußform parallel
Halsfußprofil flach (selten ballig oder rund)
Hals und Kopfplatte einstückig, mit separatem Halsfuß und Volute
Griffbrett Palisander
Griffbretteinlagen 5 Balken aus Perloid (selten Dots)
Kopfplatte unsymmetrisch mit Einfachbinding (selten im Gibson-Design)
Mechaniken einzeln, offen oder gekapselt (selten Band)
Saitenhalter V-Form, Harfe, Lyra, ABM mit Logo (selten ohne Logo)
Schlagbrett Niere, Standard oder Schaller-Platte
SEMI-MODELLE MIT HALBER ZARGENHÖHE
Als Anfang der 60er Jahre Fender und Gibson mit Tele, Strato und ES335 den Markt eroberten, konnte sich auch Artur Lang dem Trend nicht entziehen. Im Unterschied zu den modernen, elektrischen Gitarren wollte AL aber keine Abstriche bei den akustischen Fähigkeiten seiner Instrumente machen.
Die erste Semi mit großem Korpus entspricht dem großen STD-Modell mit halber Zargenhöhe.
SEMI-MODELL MIT GROSSEM KORPUS
HGS0 – Semi, Korpus gross, Standard, flaches Cutaway
Das Ergebnis ist beeindruckend. Akustisch ist sie so mächtig wie ihre dickbauchigen Schwestern, aber mit etwas weniger Bässen.
Das Handling und die Bespielbarkeit lassen keine Wünsche offen.
HKS– Semi, Korpus klein, Standard, normales Cutaway
Bilder: HKS Quelle: Kaspar Glarner
Spezifikation gemäß KNS, mit halber Zargenhöhe
HKS – Mastro Arturo
Von diesem Typ wurde nur eine sehr geringe Anzahl an das Musikhaus Zöphel geliefert
HKL– Semi, Korpus klein, Luxus, normales Cutaway
Bilder: HKL Quelle: Grechenig Walter
Spezifikation gemäß HKS, mit folgenden Attributen:
Schalllöcher F
Zargenbinding nein (selten 1-fach)
Kopfplatte unsymmetrisch mit Metallplatte, graviert
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteinlagen 6 Stück, parallelogrammförmig, aus Perlmutt
Saitenhalter V-Form
ÖKO-MODELLE MIT HALBER ZARGENHÖHE UND NORMALEM CUTAWAY
Alle ÖKO-Modelle besitzen einen kleinen Korpus mit massiven, gepressten Decken und Böden. Auffälliges Merkmal ist das Ebenholzgriffbrett mit kreisförmigen Einlagen aus Perlmutt. Dieses Modell gab es in unterschiedlicher Ausstattung.
HOE – Semi, Öko
HOE – Mastro Arturo
Spezifikation gemäß Modell OES, mit unterschiedlicher Ausstattung:
Schalllöcher Sichel oder F
Zargenbinding nein (selten 1-fach)
Halsbefestigung geleimt oder geschraubt mit Bodenplatte
Volute ja
Kopfplatte unsymmetrisch mit Metallplatte, graviert
Bundmarken mit und ohne
Saitenhalter ABM Jazz, Lyra oder V-Form
Mechaniken Band oder einzeln, offen
SEMI-MODELLE MIT MINI-KORPUS
Dem Trend der frühen 60er Jahre, hin zu elektrisch verstärkten Gitarren mit kleinem Korpus, konnte sich auch Artur Lang nicht entziehen. Trotz unverkennbarer Ähnlichkeit seiner Instrumente mit Erfolgsmodellen der damaligen Zeit, war er jedoch sehr darauf bedacht, eigene, unverwechselbare Akzente zu setzen. Bemerkenswert ist das optimale Handling sowie die akustische und elektrische Präsenz seiner Gitarren.
In diesem Kapitel gibt es Infos über seltene Instrumente, die in die Rubrik Prototypen, Einzel-oder Spezialanfertigung fallen. Da Artur Lang seine Instrumente stets in Kleinserie produziert hat, kann man davon ausgehen, dass Einzelanfertigungen die Ausnahme waren.
SM1 – JUMBO-MODELLE
JUMBO-Modell 19 Zoll
In den frühen 1960er- Jahren baute Artur Lang, auf Kundenwunsch, eine handvoll Jumbo-Gitarren im Stil der 19 Zoll Stromberg von Freddie Green, dem Gitarristen vom Count Basie Orchestra.
Ich hatte im Frühjahr 1964, als ich meine erste LANG kaufte, das Vergnügen, eine von diesen Giganten in den Händen zu halten.
In der Optik gleicht die Jumbo der SDL auf dem unteren Bild, jedoch ohne Tonabnehmer. Im Vergleich zu dem riesigen Korpus und der Zargenhöhe von über 10cm wirkte meine SUPER dagegen äußerst zierlich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Jumbo in punkto Lautstärke und Bässe deutlich prägnanter war. Für Spieler von geringerer Statur dürfte das Handling allerdings nicht ganz problemlos sein. Leider hatte ich damals keine Gelegenheit Bilder von der Jumbo zu machen.
Vielleicht meldet sich ein Besitzer dieser teutonischen Schlaggitarren und ist bereit, Bildmaterial und Daten zur Verfügung zu stellen.
Spezifikation wie TLS-Modell mit folgenden Attributen:
Schalllöcher F-Form
Halssperrung 7-fach
Griffbrett Ebenholz
Griffbretteinlagen 6 Parallelogramme aus Perlmutt
Mechaniken Band, offen, mit 10mm Wellen
SM3 – TIEFCUTAWAY- LINKSHÄNDERMODELL
Quelle: InternetQuelle: InternetQuelle: Internet
Spezifikation wie TP-Modell in spiegelbildlicher Ausführung, Schlagbrett im Hoyer-Design
SM4 – SELMER MACCAFERRI
Bobby Falta, Gitarrist vom Schnuckenack Reinhard Quintett hat 1968 eine Selmer von Spatzo Weiß zu Artur Lang gebracht und von diesem nachbauen lassen. Insgesamt wurden etwa 25 Stück davon gebaut. Bobby Falta berichtet, dass dieses Modell in 2 Varianten, zu 280 und 330 DM, angeboten wurde.
Maße der Gitarre in cm:
Gesamtlänge 102
Breite Unterbug 41
Breite Oberbug 29
Zargenhöhe 9
Mensur 63,5
Die preisgünstigere Ausführung war mit Nylonseiten bespannt und besaß keinen Saitenhalter. Die Kopfplatte mit Logo wurde von der Klassikversion übernommen.
Variante 2 mit Stahlsaiten, mit-und ohne Saitenhalter und gravierter Kopfplatte
Artur Lang baute eine geringe Anzahl von Gitarren, die mit dem Logo ZENIT auf der Kopfplatte verziert waren. Leider konnte bis dato nicht geklärt werden wer hinter diesem Namen steckt.
ZENIT – Modell TLS
ZENIT – Modell SUP0
ZENIT – Modell STD0
SM6 – MODELL SDL MIT 12 SAITEN
Bilder: SM6 Quelle: HR
baugleich wie Modell SDL, mit folgenden Attributen:
Multi-Lagen-Hals
7 kreisrunde Perlmutt-Griffbretteinlagen in 6 Bünden
verstellbarer Halsstab
Kopfplatte im Gibson-Design, ohne Auflage, mit 12 Mechaniken
Im Jahre 1965 kam ein Spieler mit einem ganz besonderen Anliegen in die Werkstatt von Artur Lang.
Eine Kopie der aufwendigsten und teuersten Gitarre die GUILD je in Serie gebaut hat sollte der Meister für ihn anfertigen. Mit einem Preis von 895 $ war die „Guild George Barnes Acousti-Lectric“, zu Beginn der 60er, um 70 $ teuerer als die Gibson 400. Wenn man bedenkt, dass zu dieser Zeit der Dollar ungefähr den 4,5-fachen Wert der deutschen Mark hatte, konnte man sich ausrechnen, dass diese Gitarre für einen Spieler hierzulande unerschwinglich war.
Bilder: Guild George Barnes Acousti-Lectric Quelle: Internet
Maße der Guild George Barnes Acousti- Lectric in cm:
Breite Unterbug 43
Zargenhöhe 8
Korpuslänge 53
Mensur 63
Halsbreite am Sattel 43
Das Konzept war völlig neu und revolutionär.
Carlo Greco, der Chefentwickler von Guild, baute 1961, nach den Ideen von Barnes, den Prototyp und später die Serienmodelle. Die Jazzgitarre sollte sowohl akustisch als auch elektrisch das Optimum bieten. Vor allem das bei den Gitarristen gefürchtete Feedback sollte eliminiert werden. Dazu musste in erster Linie die Korpus-Stabilität deutlich verbessert werden. Der erste Schritt dazu war ein stabiler, mittiger Längsbalken direkt unter der Decke. Dieser ist mit dem Hals-und Endblock fest verbunden und bildet mit dem Boden und der Zarge ein statisch stabiles Gebilde. Eine weitere Maßnahme war der Verzicht auf die F-Löcher in der Decke. Der Austritt der akustischen Schallwellen erfolgt durch die vergrößerten Deckenaussparungen der Tonabnehmer, die ohne Deckenberührung auf dem Längsbalken befestigt sind. Die Elektronik wurde, mit Ausnahme des PU-Wahlschalters, im Schlagbrett integriert. Die Tatsache, dass die Decke, ohne Verspannung durch den Saitenzug und ohne Beeinträchtigung durch elektrische Komponenten völlig frei schwingen kann, ist mitverantwortlich für das hervorragende akustische Ergebnis.
Ab Serienbeginn 1962 wurden 11 Gitarren gefertigt. Leider wurde die Modellreihe wegen zu hoher Herstellungskosten und dem daraus resultierenden hohen Verkaufspreis von Guild aus dem Programm genommen.
Der original Zustand der Gitarre ist auf dem Bild aus dem privaten Fotoalbum von Lang dokumentiert.
Gleiche Merkmale wie SDL, mit folgenden Attributen:
Keine Schalllöcher
Kein Zargenbinding
2 PU’s, Franz Pix 517, Pickups ohne Deckenberührung, auf einem Längsbalken montiert
2 Tone-Potis in der Decke montiert
Volumen-Poti und PU-Umschalter in der Decke
Die Höfner PU’s wurden gegen GIBSON PAF´s ausgetauscht
Der originale Zustand der Gitarre ist auf einem Bild aus dem privaten Fotoalbum von Lang dokumentiert.
Von diesem Modell sollen 2 Stück gebaut worden sein.
SM8 – SPÄTE LANG-GITARREN
Bedingt durch die schwere Herzerkrankung von Artur Lang musste dieser, ab dem Ende der 60er Jahre, seine Arbeit nach und nach einschränken, was zu Vereinfachungen an den Modellen führte. In dieser Periode gab es die großen Modelle ausschließlich mit F-Löchern. Ab Anfang der 70er Jahre wurden die Gitarren bei der Firma Winter in Ohlstadt lackiert.