Prämus

Dass Meister Lang eine geringe Stückzahl seiner Gitarren unter der Zweitmarke „Prämus“ an ein Frankfurter Musikhaus verkaufte, war mir beim Kauf dieser Gitarre nicht bewusst. Mehr durch Zufall stolperte ich beim Stöbern im eBay darüber. „Jazz-Gitarre alt aus Familienbesitz zu versteigern“ hieß es da. Laut Besitzer stammte die Gitarre von einem Onkel, der gestorben sei, die Gitarre aber bis zuletzt nutzte. Anscheinend haben damals schon mehrere Bieter versucht, die Gitarre vor dem eigentlichen Auktionsende herauszukaufen. Elke und Harald, die Verkäufer, hatten aber nicht so richtig Lust, dass die Gitarre in irgendwelche Hände gelangt, die nur Geld damit verdienen möchten.

So fuhr ich also kurzentschlossen 150 km nach Saarbrücken, um mir das gute Stück anzuschauen. Die Sympathie war den beiden dann wichtiger als Geld, und so erwarb ich die Prämus für 650 Euro incl. original Koffer. Leider lösen sich die Bindings um die Schallöcher und am Korpus sind die Bünde fertig. Der Hals ist krumm, Kopfplatte war mal gebrochen und auch der Saitenhalter scheint mir trotz der Zweitmarkenvariante nicht der Richtige zu sein. So ging die Lang bereits im November 2003 zum Gitarrenbauer. Dieser sucht übrigens immer noch vergebens das dicke Aussenbinding in elfenbein bzw. creme. Wenn jemand weiß, wo man die original dicke Qualität noch erstehen kann, gebt mir Bescheid. Und falls irgendwo noch ein Saitenhalter rumfliegt…

Nach und nach, werde ich die Bilder der Restauration nachreichen.

Gruß Michael